Dexcom G5

von Saskia Leonhardt

Werbung: Mir wurde das CGM System kostenlos von Dexcom für einen Zeitraum von vier Wochen zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst. 

rtCGM DEXCOM G5

t steht führ Real Time und CGM für das kontinuierliche Glucose Monitoring, bedeutet übersetzt 24/7 Glucosewerte sehen, Alarme angezeigt bekommen und immer wissen, wie der Glucoseverlauf aussieht. Der Dexcom wird 7 Tage getragen und besteht aus drei Komponenten. Der Sensor, ein dünner, beweglicher Platinfaden, der im Unterhautfettgewebe sitzt und dort die Glucosekonzentration misst. Der Transmitter, der auf dem Sensor befestigt ist und die gemessenen Daten sammelt und weiterleitet an ein Empfängergerät. Empfangen können die Daten entweder auf dem zugehörigen Dexcom Mobile Empfänger, oder mit der Handy App (IOS und Android). Die Werte gelangen so auf das Handydisplay, in den Sperrbildschirm oder sogar auf die AppleWatch.

Schulung für den Dexcom

Bevor man den Dexcom verwenden darf, muss man der Krankenkasse nachweisen eine Schulung mit gemacht zu haben. Wenn das in der diabetologischen Praxis möglich ist, kann man das dort machen. Ich hab mich für die wohl einfachste Variante entschieden und an einem Online-Webinar zur Schulung teilgenommen. Innerhalb von ca. 1,5 Stunden war ich vertraut mit dem System und konnte mir währenddessen sogar meinen ersten Sensor, direkt mit Anleitung setzten. Wer sich auch lästige Termin-Wartezeiten und Anfahrtskosten sparen möchte, kann sich hier gerne mal die Online-Schulung anschauen. Sie ist natürlich gleichgesetzt mit jeder anderen Schulung und für die Krankenkasse geltend.

Sensor setzen und Tragestellen

Zuerst muss man sich natürlich alles anschauen und das erste Setzen habe ich auch unter Anleitung gemacht. Jedoch braucht man auf jeden Fall beide Hände, oder schaffen das die geübten auch nur mit einer Hand? Das ist mir aufgefallen, als ich den zweiten Sensor an der Außenseite der Brust gesetzt habe. Prinzipiell ist der Dexcom nur im Bauchbereich zugelassen, funktioniert aber überall wo genug Gewebe und Gewebeflüssigkeit ist. Ähnlich wie auch beim Freestyle Libre, fehlen hier einfach nur die Studien, um auch andere Tragestellen offiziell zuzulassen. Also auch im Brustgewebe waren die Werte sehr gut sowie am Oberarm.

Warnungen durch die Alarme

Deswegen nennt es sich ein real time CGM. Der Dexcom weiß situativ, wie hoch oder niedrig die Gewebeglucose ist und alarmiert sofort, wenn der individuell eingestellte Grenzbereich über- oder unterschritten wird. Und es kommt noch besser: Durch die Dexcom Follow App bekommen ausgewählte Personen auch eine Benachrichtigung darüber. Wie man diese Alarme sehen möchte, kann man selbst entscheiden, wie bei jeder anderen App auch. Durch Töne, Lautlos, Vibration, Banner oder die Benachrichtigung im Sperrbildschirm.

Über die Follow App habe ich meine Mama und meinen Freund an meinen Werten teilhaben lassen und vor allem meine Mama war überrascht. Gut, mein Freund kennt das ja sowieso alles schon. Aber wenn es sowas schon vor 10 Jahren gegeben hätte, wäre meiner Mama einiges einfacher im Alltag gefallen und genau sowas hätte Sie sich auch gewünscht, um mir mehr Freiraum lassen oder das Kontrollgefühl nehmen zu können. Jetzt profitieren hoffentlich viele Eltern davon, nachts ruhiger schlafen zu können, wenn man weiß, dass man durch Alarme geweckt wird, sobald etwas ist.

Meine Meinung

Ich habe leider keine Linien-Kurve mehr wie ich es von dem Libre gewohnt bin, sondern Punkte. Besonders in den ersten Tagen fiel es mir schwer, damit umzugehen. Und etwas unerwartet, überraschte mich die Tatsache, dass ich selten auf mein Handy geschaut habe um meinen Wert zu sehen. Ich habe es sogar vernachlässigt. Vielleicht auch so ein Gewohnheitsding?

Dexcom G5

Kalibrieren nervt

Dachte ich am Anfang auch, aber dafür bekomme ich sehr genaue Werte und Alarme, die ich zuvor bei dem Libre nicht hatte. Der Dexcom möchte alle 12 Stunden einen Blutzuckerwert, lässt dabei aber trotzdem einen Spielraum. Ich habe mir das auf morgens und abends gelegt und dadurch, dass man den Wert auch ruhig mal eher eingeben und sich die Zeiten so verschieben kann, war es ziemlich leicht, die Kalibrationen an meinen Schichtdienst anzupassen.

Zusätzliche Fixierung

Auf Instagram habe ich auch immer diese riesengroßen Pflaster gesehen die drum und drauf kleben und finde das gar nicht so schön, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte also anfangs wirklich Sorge, da der Dexcom doch etwas größer ist und ich beruflich sowieso viel in Bewegung, dass er ohne Fixierung nicht halten könnte. Pustekuchen! Nach 7 Tagen sah zwar das Pflaster nicht mehr wunderschön aus, aber keine Anzeichen zum herausreißen. Ob die Pflaster manchmal nur zum aufhübschen sind?

Insgesamt haben sich also meine Bedenken in Luft aufgelöst und ich bin begeistert, wie einfach CGM-Systeme den Alltag machen können! Welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht? Dexcom, Medtronic oder doch lieber das Freestyle Libre? Lasst mich gerne eure Meinung in den Kommentaren lesen.

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8 Kommentare

Marcel 28. Juli 2017 - 12:14 pm

Ich hatte 2011 den G4 und fand ihn auch sehr gut. Im direkten Vergleich zum Enlite von Medtronic ist mir aber negativ aufgefallen, das man den Transmitter vom Dexcom nicht aufladen kann und somit auf den Batteriestatus quasi „blind“ angewiesen ist und auch das trennen von Transmitter und Sensor gefiel mir beim Dexcom weniger. Von der Auslesesoftware am PC wollen wir mal gar nicht sprechen, denn die ist mehr schlecht als recht gewesen. Schön war wirklich, das er während meiner Tragezeit so gut wie kaum Abweichungen hatte beim kalibrieren.

Wenn ich mir aber nun den Kostenfaktor G5 ansehe, stellen sich bei mir die Nackenhaare hoch

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Caroline Overbeck 28. Juli 2017 - 4:13 pm

Das Setzen sieht immer so brutal aus :S wie sind denn da deine Erfahrungen?

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Sassi 28. Juli 2017 - 9:27 pm

Hey,
das sieht im ersten Moment nur so brutal aus, weil die Setzhilfe so groß ist. Tatsächlich tat mir das erste Mal Sensor setzen wirklich etwas weh, weil ich es ganz langsam gemacht habe. Daraus hab ich dann für die nächste Male gelernt: Schnell runterdrücken! Und dann war es vollkommen okay, vergleichbar mit dem Kathetersetzen oder dem Libre Sensor 🙂

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Denis 3. August 2017 - 2:11 pm

Hi.
Ich habe das G5 nun auch schon ein paar Monate und bin sehr zufrieden.
Zu Beginn hatte ich mich etwas verrückt gemacht, da ich durch die ständigen Warnsignale oft zu schnell gegengesteuert hatte und somit Unterzuckerungen erzwungen hab. Inzwischen weiß ich aber wie hoch mein Wert in etwa nach einer Mahlzeit steigt, beobachte dies und entscheide dann entspannt was meine nächsten Schritte sind (Nachspritzen, oder Nachessen ,-))
Der Sensor ist mir noch etwas zu dick und groß, aber da hoffe ich auf Weiterentwicklungen. Aber im Alltag ist es trotzdem OK. Das Pflaster ist auch stabil und reizarm, allerdings ist es schwieriger, wenn man öffter ins Schwimmbad geht.
Ich habe noch nicht die App, da mein Handy (Samsung S7 edge) noch nicht kompatibel ist. Das Empfängergerät ist aber ganz ok.
Was mir nicht so gefällt, das die Plätze zum befestigen des Sensores doch recht begrenzt sind. Ich wechsel je Woche die Bauchseite. Allerdings darf es nicht zu tief angebracht werden (Hose) und auf Hautfalten achten.
Mein HBA1C hat sich nicht gebessert, war allerdings bisher immer im 6er bereich. Wichtig war mir die Kotrolle bzw. Warungen in der Nacht, da ich dort mit steigenden Werten gerne mal zu tun hab.
Generell hat man einen besseren Überblick über seine BZ-Eigenheiten, kann auch die kurven nach dem Essen besser deuten und drauf reagieren und auch rechtzeitig Unterzuckerungen vorbeugen.

Ich möchte es nicht mehr missen und hoffe dennoch auf eine Weiterentwicklung in Richtung kleineres Gerät, oder später unter die Haut.

LG Denis

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Sassi 4. August 2017 - 6:50 pm

Hey Denis,
vielen Dank für dein Kommentar.
Am Anfang wo ich das Freestyle Libre bekommen habe, habe ich auch immer zu schnell reagiert und brauchte etwas Zeit mich daran zu gewöhnen 🙂 Den Dexcom habe ich nicht nur am Bauch getragen und auch viele andere tragen ihn am Oberschenkel oder am Oberarm. Vielleicht wären das auch Stellen für dich? Es fehlen nur die Studien darüber, um die offizielle Zulassung für andere Tragestellen zu geben, aber prinzipiell funktioniert der Dexcom überall da, wo ausreichend Gewebe ist.
Bei dem Lesegerät fehlte mir irgendwie die Tastensperre. Immer wenn ich es über das Menü ausgeschaltet habe, war alles weg und die Verbindung musste sich neu aufbauen. Aber ganz bestimmt werden sich die CGM Systeme noch weiter entwickeln. Mittlerweile gibt es auch das Eversense-System, wo der Sensor für 3 Monate unter die Haut gesetzt wird 🙂

Liebe Grüße,
Saskia

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Denis 8. August 2017 - 2:11 pm antworten
moh 24. November 2017 - 2:10 pm

Hallo Liebe Sassi

Kannst du mir verraten wie lange der sensor hält am körper bzw wann der immer ausgewechselt gehört

beim libre sind ja 2 Wochen

Danke

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Sassi 4. Dezember 2017 - 11:29 pm

Hey,
eigentlich trägt man den Dexcom 7 Tage, also dafür ist es zugelassen. Jedoch kann man ihn auch ganz einfach verlängern 🙂
Liebe Grüße,
Saskia

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